Kohlendioxid: farblos, geruchlos, harmlos?
Das verschriene Treibhausgas Kohlendioxid, chemisch geschrieben CO2, ist eigentlich nichts Schreckliches. Ein farbloses Gas, das weder stinkt noch giftig ist. Im Gegenteil: Wir atmen CO2 aus, Bäume und Gräser wandeln es durch die Photosynthese zu dem Sauerstoff um, den wir beim Atmen als lebenswichtigen Stoff aufnehmen. CO2 lässt Pflanzen wachsen, die als Nahrung für Mensch und Tier dienen. Diese geben wieder CO2 an die Luft ab. Ein genialer Kreislauf also, mit dem die Natur Leben ermöglicht. Wenn da nicht der Treibhauseffekt wäre.
Ohne Kohlendioxid wäre die Erde übrigens ein ziemlich lebensfeindlicher Ort. Denn CO2 sorgt dafür, dass die Erde nicht zu sehr auskühlt. Einmal in der Atmosphäre angekommen, hält es die Wärmestrahlung der Sonne in Bodennähe fest und sorgt dafür, dass sie nicht wieder ungehindert ins Weltall entweicht. Ohne CO2 wäre es auf unserer Erde überall frostig kalt, sogar bei uns hätten wir ständig Temperaturen von rund -20 Grad Celsius.
Was macht das Treibhausgas Kohlendioxid so gefährlich?
Seit dem Beginn der Industrialisierung vor rund 200 Jahren holt die Menschheit Kohle, Erdgas und Erdöl aus der Erde, um ihren explosionsartig wachsenden Energiebedarf zu decken. Deren Verbrennung bläst gigantische Mengen an Kohlendioxid in die Atmosphäre. Salopp gesagt: Die CO2-Schicht, die die Wärmestrahlung in Erdbodennähe festhält, hat inzwischen eine ungesunde Dicke, Tendenz weiter steigend. Die Erde hat in ihrer Geschichte schon viele Male ähnliche Effekte erlebt, zum Beispiel durch Meteoriteneinschläge oder gigantische Vulkanausbrüche. Aber der Treibhauseffekt lässt sich klar und deutlich auf unsere industrialisierte Lebensweise zurückführen.
CO2 ist nicht das einzige Treibhausgas, im Kyoto-Protokoll sind insgesamt sechs Treibhausgase aufgelistet. Mit über 88 % an den in Deutschland emittierten Treibhausgasen ist Kohlendioxid das häufigste, Methan steht mit 6 % an zweiter Stelle (Quelle: Umweltbundesamt, 2016). Deswegen ist es sinnvoll und schlüssig, dass wir alle daran mitarbeiten, den CO2-Ausstoß durch unseren Lebensstil zu verringern.
Woher kommt das Treibhausgas Kohlendioxid?
Bei den Emissionsquellen liegt die Energieerzeugung weit vorn, dicht gefolgt von Feuerungsanlagen (Heizungen) und dem Straßenverkehr. Die Landwirtschaft macht rund 8 % der CO2-Emissionen aus. Bei Recycling und der industriellen Produktion ist in den Jahren seit 1990 schon viel passiert, die Grafik zeigt eine unübersehbare Verbesserung. Trotz der immer effizienteren Verbrennungsmotoren ist die Emissionslast im Straßenverkehr unverändert – die härteste Nuss, wir zu knacken haben. Aber nicht nur unser Mobilitätsverhalten muss besser werden, auch bei alltäglichen Dingen und der Ernährung gibt es viel Spielraum, den wir nutzen können, ohne Verluste an Lebensstandard befürchten zu müssen.
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Rita Seidel, Königswinter
Unternehmensberaterin mit Schwerpunkt Digitalisierung, in der Freizeit am liebsten im eigenen Garten und in Bewegung. Ich habe viel übrig für Fridays for Future und suche nach Lösungen für das Klimadesaster, die wirkungsvoll und praktikabel sind. Ich will dazu beitragen, uns und nachfolgenden Generationen die Lebensbasis zu sichern. Denn wir haben nur eine Erde. Und jede Menge Gründe, sie zu erhalten.
Beitragsbild von Tekila918 auf Pixabay