Sumpfweg: Hochwasserschutz oder Neubaugebiet?
Hochwasserschutz muss sein. Denn Hochwasserereignisse nehmen überall in der Welt zu, sie werden zahlreicher und schlimmer. Daher wird Königswinter auch in Zukunft nicht von Hochwasser verschont bleiben. Durch das Abschmelzen der Polkappen und die zunehmende Meereserwärmung gelangt immer mehr Wasser in die Atmosphäre, der Jetstream wird langsamer und beschert uns lang anhaltende Wetterphasen. Dadurch nimmt die Dauer von Extremwettersitiuationen zu. Mit anderen Worten: Wenn Königswinter zukünftig von Hochwasser betroffen sein wird, dann eher mit höheren Pegeln und längeren Überschwemmungsphasen.
Bebauung trotz Hochwassergefahr?
Das im Kopf, stellt sich die Frage anders als zu Beginn der Planung einer Sumpfweg-Bebauung: Soll angesichts der Hochwassergefahr das Sumpfweg-Areal bebaut werden oder soll es doch als Brache erhalten bleiben? Wenn Königswinter Wohnraum schaffen will, scheint dieses Areal auf den ersten Blick gut geeignet, zumal das enge Rheintal nur wenig Alternativen bietet. Ein Wohnraumangebot, das den Hochwasserschutz ignoriert, ist nur bedingt attraktiv für Neubürger. Wer lebt schon gerne eine Stadt, die ihn mit gefährdeten Wohnraum ködert?
Den Klimawandel zu ignorieren, wird nicht funktionieren. Denn er wird auch alle einholen, die nichts von ihm wissen wollen. Wenn das erste Hochwasser zuschlägt, der Keller erst vollgelaufen, da Auto in der Tiefgarage absäuft, die Heizungsanlage irreparabel zerstört und Vorräte unbrauchbar geworden sind, dann ist es zu spät. Wir müssen uns jetzt mit den Gefahren beschäftigen, auch wenn Ignorieren viel bequemer ist. Wer heute im Hochwasserschutzgebiet baut oder Bauanträge genehmigt, handelt verantwortungslos.
Hochwasserschutz geht über die Stadt Königswinter hinaus
Selbst bei Klimawandel-Skeptikern dürfte Hochwasserschutz als ein Wert durchgehen, dem nicht die Stadt Königswinter allein verpflichtet ist. Als Mitglied der Hochwasserschutzgemeinschaft Rhein hat Königswinter sich übergeordneten Zielen verpflichtet. Diese Ziele dürften im Kern an Bedeutung zunehmen. Kann sich die Stadt so einfach aus aus dieser Pflicht verabschieden? Gedanken zum Thema lesen Sie hier.
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Rita Seidel, Königswinter
Unternehmensberaterin mit Schwerpunkt Digitalisierung, in der Freizeit am liebsten im eigenen Garten und in Bewegung. Ich habe viel übrig für Fridays for Future und suche nach Lösungen für das Klimadesaster, die wirkungsvoll und praktikabel sind. Ich will dazu beitragen, uns und nachfolgenden Generationen die Lebensbasis zu sichern. Denn wir haben nur eine Erde. Und jede Menge Gründe, sie zu erhalten.
Beitragsbild von Klaus Heller auf Pixabay