Stromsparen ist total nicht sexy

Ganz ehrlich: Stromsparen ist mühsam und macht nicht wirklich Spaß. Es lohnt sich aber trotzdem, nicht nur für den Klimaschutz. Mit einem kleinen Bisschen Disziplin im Alltag lässt sich effektiv Strom einsparen. Die Belohnung kommt von allein: Eine niedrigere Stromrechnung bedeutet automatisch mehr Geld in der Haushaltskasse. Solche kleinen Verhaltensänderungen werden schnell zur Gewohnheit und können eine ganze Menge Energie sparen. So profitiert neben der Haushaltskasse auch die Umwelt. 

Die Klimawende ist eine große Sache, sie fordert ein Umdenken überall auf der Welt. Was kann der Einzelne da überhaupt bewirken? Bei der Klimawende denken wir automatisch an Elektroautos und fehlende Tankstellen, regenerative Energien und lästige Windräder, Regenwald und gesellschaftspolitische Maßnahmen – lauter große Dinge, auf die der Einzelne kaum Einfluss hat. Aber es geht auch viel im Kleinen. Im Alltag jedes Einzelnen können schon kleine Veränderungen das Blatt wenden. Beispielsweise durch einfache Maßnahmen zum Stromsparen im Haushalt. Und plötzlich wird die Klimawende Alltag und ist kein bisschen öde.

Übrigens hat der Rhein-Sieg-Kreis schon 2013 einen Beschluss gefasst, die Kohlendioxid-Emissionen um 25 % bis 2020 zu senken und bis 2050 sogar um 80 % gegenüber dem wert von 1990. Da läuft schon Einiges. Dieser Selbstverpflichtung hat sich auch Königswinter dem angeschlossen und entwickelt gerade ein Konzept für unsere Stadt. Der Stadtrat hat dazu die Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit gegründet, der öffentlich tagt und von jedem besucht werden kann. Die Termine werden im Sitzungskalender der Stadt Königswinter angekündigt. Die Last der Klimawende verteilt sich also schon auf viele Schultern, was nur gerecht ist.

Stromsparen im Haus

  • Fast alle Elektrogeräte verbrauchen auch im abgeschalteten Zustand Energie. Zwar oft nur ein kleines Bisschen, aber diese winzigen Energiemengen summieren sich übers Jahr schnell zu ein paar Kilowattstunden im Haushalt. Deswegen schaltbare Steckdosen und Steckdosenleisten verwenden, damit die Geräte vollständig vom Strom getrennt sind.
  • Internet-Flatrate ist eine feine Sache. Aber Computer, die 24 Stunden am Tag laufen, verbrauchen völlig nutzlos Energie. Abschalten, wenn er nicht gebraucht wird, spült im Jahr rund 100 Euro in die Haushaltskasse.
  • Nicht alle Räume müssen nach Sonnenuntergang voll beleuchtet werden. Kleine Leuchten mit warmem Licht erzeugen eine heimelige Atmosphäre und reichen zur Orientierung in der Wohnung aus. Die Hauptlichtquelle wird dann nur noch eingeschaltet, wenn sich Personen dauerhaft im Raum aufhalten.

 

Stromsparen in der Küche

  • Viele Waschmaschinen haben inzwischen eine Spartaste, die Wasser- und Stromverbrauch reduziert, wenn sie nur halbvoll läuft. Die Reduzierung ist eine feine Idee, die aber kaum Kosten und Energie spart. Viel besser: Erst dann waschen, wenn die Maschine randvoll gefüllt werden kann.
  • Der angegebene Energieverbrauch bei Waschmaschinen, Wäschetrocknern und Spülmaschinen bezieht sich immer auf die sparsamsten Programme. Sie reichen allemal aus, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Höhere Temperaturen, größere Wassermengen und Schnellprogramme brauchen immer zusätzliche Energie – reine Geldverschwendung! Dank modernen Waschmitteln wird Wäsche wird bei 30 und 40 Grad komplett sauber. Auch wenn das Eco-Programm des Wäschetrockners deutlich länger läuft: es spart irre viel Energie!
  • Ein gut aufgeräumter Kühlschrank reduziert die Zeit für die Entnahme von Lebensmitteln. Wer bei offener Kühlschranktür lange kramt und sucht, vergeudet Energie und Geld. Deswegen sollte auch im Kühlschrank alles einen festen Platz haben.
  • Eine um zwei Grad höhere Kühlschranktemperatur, vier auf sechs Grad zum Beispiel, gefährdet die Haltbarkeit von Lebensmitteln nicht. Sie senkt den Energieverbrauch aber schnell um 15 bis 20 Prozent.
  • Brot und Brötchen sollen knusprig auf den Tisch kommen. Zum Aufbacken ist der Toaster die bessere Wahl gegenüber dem Backofen, denn er verbraucht nur ein Bruchteil der Energie.
  • Dasselbe gilt für den Wasserkocher: Mit ihm ist Teewasser schneller heiß als auf der Kochplatte. Außerdem schaltet er sich von alleine ab, sobald das Wasser heiß ist. Die ganz noblen Modelle haben sogar eine Temperaturvorwahl.
  • Kochtopf und Herdplatte sollten von der Größe her zu einander passen. Zu große Herdplatten vergeuden jede Menge Energie. Übrigens sind Glaskeramikherde nicht nur leichter zu reinigen, sie sind den Stahlherden auch im Energiesparen deutlich überlegen.
  • Gefriergeräte neigen zum Reifansatz, vor allem, wenn Kühlgut noch warm ist. Es sollte mindestens auf Zimmertemperatur abgekühlt werden, besser noch in kühlen Räumen gelagert werden, bevor es ins Tiefkühlfach wandert. Hat sich eine Eisschicht auf den Kühlrippen gebildet, hilft nur noch Abtauen. Am besten bei frostigen Außentemperaturen, damit das Kühlgut draußen gelagert werden kann, ohne Schaden durch Antauen zu riskieren.

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Rita Seidel, Königswinter

Unternehmensberaterin mit Schwerpunkt Digitalisierung, in der Freizeit am liebsten im eigenen Garten und in Bewegung. Ich habe viel übrig für Fridays for Future und suche nach Lösungen für das Klimadesaster, die wirkungsvoll und praktikabel sind. Ich will dazu beitragen, uns und nachfolgenden Generationen die Lebensbasis zu sichern. Denn wir haben nur eine Erde. Und jede Menge Gründe, sie zu erhalten. 

Stromsparen ist total nicht sexy

Beitragsbild von Cord Media Stuttgart auf Pixabay